Getrübter Ausblick statt klare Sicht? – Was, wenn Fenster schwitzen oder beschlagen?

Kennen Sie das? Der Sommer ist Geschichte und zusammen mit den kälteren Temperaturen von Herbst und Winter hält auch alljährlich ein allseits bekanntes Phänomen wieder häufiger Einzug: Unsere Fensterscheiben trüben sich ein. Mal schwitzen sie innen, mal beschlagen sie von außen.

Kaum finden wir Feuchtigkeit an unseren Scheiben, fragen wir uns natürlich: Ist das normal so? Oder ist das ein Problem? Und wenn es ein Problem ist: Wie kann ich es lösen?
Gehen wir diesen Fragen doch einmal auf den Grund…

Warum beschlagen Scheiben von außen?

Gerade, wenn man neue Fenster mit zwei- oder dreifach Verglasung hat, ist man darüber oft verwundert, dass vor allem nach kalten Nächten an der Außenseite Feuchtigkeit entsteht. Dies geschieht ganz natürlich bei hochwertigen und gut gedämmten Fenstern, wenn über Nacht die äußere Scheibe abgekühlt ist. Durch die gute Isolation moderner Fenster wird die Wärme innen gehalten und gelangt nicht bis an die äußere Scheibe. Erwärmt sich die Luft dann in den Morgenstunden wieder und wird feuchter, trifft sie auf kalte Scheiben und – voila: die Scheibe beschlägt. Dies ist also ein ganz natürlicher und unvermeidbarer Prozess, der überhaupt nicht schlimm oder schädlich ist. Es ist im Gegenteil sogar ein Indiz für die hohe Qualität Ihrer Fenster. Sorgen sind unbegründet!
Wer den morgendlichen Wasserdampf dennoch als störend empfindet, dem sei geraten, einfach das zu tun, was sich morgens ohnehin anbietet: öffnen Sie die Fenster vollständig und lüften Sie kurz durch. Das schafft nicht nur Luftaustausch, sondern lässt den äußeren Wasserdampf verschwinden und Sie haben wieder klare Sicht.

Was geschieht, wenn Fenster von innen beschlagen?

Nun haben wir eben gelernt, dass Fensterscheiben dann beschlagen, wenn sich kalte Außen Luft erwärmt. Sie reichert dann mehr Feuchtigkeit an, die sich mittels Kondensation auf den kalten Scheiben als Wasserdampf ablagert: Warm und feucht trifft auf kalt – Die Scheibe beschlägt.

Übrigens: alte Fenster beschlagen nicht so häufig, da durch ungewollte Ritzen in der Fensterkonstruktion selbst oder zwischen Rahmen und Gebäude genügend natürlicher Luftaustausch stattfindet. Was dadurch zwar weniger lüftungsintensiv wird, hat aber immense, andere Nachteile: Lärm, Zugluft und vor allem Energieverlust mit hohen Heizkosten stehen in keinem Verhältnis zu hochwertigen, Fenstern mit guter Wärmeisolation.

Aber wie das denn nun mit schwitzenden Scheiben auf der Innenseite? Im Grunde gilt ähnliches wie bei der Außen Kondensation. Jeder kennt das Phänomen:
Brillenträger betreten mit kalten Brillengläsern einen warmen Raum mit feuchter Luft: Blindflug, die Brille beschlägt. Oder man setzt sich als Autofahrer im Winter ins kalte Auto. Außen wurden die Scheiben mühsam frei gekratzt, aber kaum sitzt man ein paar Minuten im Auto, sind die Scheiben dermaßen beschlagen, dass man nicht sicher fahrfähig ist. Warum? Es ist doch kalt im Auto? Alle diese Dinge beruhen auf dem gleichen Prinzip:
Je wärmere und vor allem je feuchter, Luft auf kalte Verglasung trifft, umso intensiver schwitzt die Scheibe. Im Auto ist dafür der Mensch verantwortlich: Durch unsere körpereigene Temperatur, unsere Atmung und Verdunstung fungieren wir als ausreichende „Heizung“, die die Autoscheiben beschlagen lässt.
Genauso verhält es sich mit Ihren Fenstern zu Hause: je wärmer und feuchter ein Raum ist, umso stärker beschlägt die Scheibe. Badezimmer, Küche und ein ungenügend geheiztes Schlafzimmer am Morgen sind da die Spitzenreiter Ihres Heims…

Kann ich schwitzende Fenster innen vermeiden und was mache ich gegen eventuelle Folgen?

Da auch dieser Prozess ebenso natürlich wie nahezu unvermeidbar ist, braucht er Ihnen keine Sorge zu machen, solange Sie regelmäßig dafür sorgen, dass entstandenes Kondenswasser auch abtrocknen kann und sich z.B. kein Schimmel bildet.

Dies geschieht zunächst einmal durch den Klassiker, den man nie zu oft empfehlen kann:

Stoß Lüften!

Lüften Sie mehrmals täglich mit dem sogenannten „Stoß Lüften“: Drehen Sie die Heizung herunter und öffnen Sie das Fenster vollständig und weit für ca. 10-15 Minuten. Das sorgt für angenehmes Raumklima, vermeidet Schimmelbildung und beseitigt schwitzende Scheiben.
Ein dauerhaft nur „auf Kipp“ geöffnetes Fenster vergeudet unnötig Energie und bietet keinen ausreichenden Luftaustausch.

Moderne Fenster mit Mehrfachverglasung können durch ihre hochwertigen Wärmeschutzgläser ein Beschlagen innen im Gegensatz zu einfach verglasten Fenstern verringern. Lassen Sie sich gern einmal hierzu durch uns beraten!

Ein kleiner Hinweis zum Schluss:
Eine Kondensation in den Zwischenräumen zwischen den Scheiben stellt übrigens durchaus einen Mangel dar, der bei wirklich qualitativ hochwertigen Mehrfachverglasungen nicht vorkommen darf und den man abstellen sollte.