Warum sollte ich bei einem neuen Fenster einen Sicherheitsverschluss (Pilzkopfverriegelung) nachrüsten bzw. dazu kaufen?

Ganz einfach: Auch bei neuen Fenstern gehört ein Sicherheitsverschluss nach DiN-Norm nicht zur Standardausrüstung. Normalerweise sind diese Fenster mit einfachen Beschlägen und Rollzapfen ausgerüstet. Ein Einbrecher kann Fenster mit dieser einfachen Sicherheitsausstattung innerhalb weniger Sekunden mit einfachem Werkzeug, wie einem Schraubenzieher aufhebeln. Das geht nicht nur unheimlich schnell, sondern ist auch wesentlich leiser als das Einschlagen der Scheibe. Außer dem Sicherheitsstandard des Glases und (je nach Modell) des Rahmens haben Sie Sicherheitstechnisch also nichts gewonnen, insofern Sie die Verschlüsse nicht nachrüsten.

Pilzkopfverriegelung vs. Rollzapfen

Im Gegensatz zum einfachen Rollzapfen kann eine Pilzkopfverriegelung das Aufhebeln des Fensters verhindern. Diese Verriegelungen und Beschläge finden Sie an der Innenseite des Fensterflügels. Die Pilzköpfe verhaken sich im geschlossenen Zustand des Fensters so in den Aussparrungen, dass das Fenster fest an den Rahmen gedrückt wird.

Der normale Rollzapfen hat meist eine zylindrische Form. Der Pilzkopf aber hat auf diesem Zylinder noch einen kreisrunden „Deckel“, eben wie der Kopf eines Champignons:
Die Beschläge am Fensterrahmen (darin rastet der Pilzkopf ein) sind genau so geformt, dass der kreisrunde Deckel des Pilzkopfes sich darin verhakt. Bei dem Versuch das Fenster aufzuhebeln, stößt der Deckel des Pilzkopfes also gegen die Beschläge – ein Aufhebeln ist nur noch mit schwerem Werkzeug unter unter großem Zeitaufwand möglich.

Gefahrenstelle: Erdgeschoss und zugängliche Obergeschosse

Eine gute mechanische Sicherung Ihrer Fenster und Fenstertüren ist besonders im Erdgeschoss wichtig. Denn hier schlagen Einbrecher am häufigsten zu, wegen des einfachen Zugangs. Aber auch die Fenster im 1. Obergeschoss sind gefährdet, denn diese können über eine Leiter oder über anliegende Dächer oder Balkone auch einfach und schnell erreicht werden. Laut Statistik führen die Wege der Einbrecher in 80% der Fälle über Fenster oder Terrassentüren – nicht wie irrtümlich vermutet über die Haus- oder Wohnungstür. Davon verschaffen sich über 70% der Einbrecher Zutritt zum fremden Eigentum, indem sie die Flügel der Fenster oder Fenstertüren aushebeln. Ein Sicherheitsverschluss an dieser stelle macht also Sinn.